Die Schauspieltechnik von Uta Hagen
Die Beherrschung des Handwerks: Die Schauspieltechnik von Uta Hagen
Einführung:
Schauspielen erfordert Aufrichtigkeit, das Zulassen von Verletzlichkeit und ein tiefes Verständnis für menschliche Emotionen. Die Übungen der Uta-Hagen-Schauspieltechnik ermöglichen es, folgerichtiges und interessantes Verhalten auf der Bühne oder im Film zu untersuchen. Angefangen bei persönlichem Verhalten in spezifischen alltäglichen Situationen (was tust du, wenn…) bis zu zugespitzten Umständen (was würdest du tun, wenn…) zu dramatischen und imaginierten Umständen (was würde dein Charakter/deine Figur tun, wenn…oder in dieser Situation).
Das Leben und Vermächtnis von Uta Hagen:
Uta Hagen, eine deutschstämmige amerikanische Schauspielerin und renommierte Schauspiellehrerin, widmete ihr Leben der Schauspielkunst. Der Einfluss der 1919 geborenen Hagen auf die Theaterbranche ist unermesslich. Im Laufe ihrer Karriere wirkte sie in zahlreichen klassischen Produktionen mit und erhielt für ihre Darbietungen viel Lob von der Kritik. Es waren jedoch ihre Beiträge als Schauspiellehrerin, die ihr Vermächtnis in der Welt des Schauspiels wirklich gefestigt haben.
Grundsätze der Uta-Hagen-Technik:
Die Uta Hagen Technik konzentriert sich u.a. darauf, Wahrheit auf die Bühne zu bringen. Hagen hob hervor, dass es von Bedeutung ist, dass Schauspieler ihre eigenen Erlebnisse in ihre Darstellung integrieren, um ihnen Authentizität zu verleihen.
Diese Technik hat vier grundlegende Prinzipien:
a) Zielsetzung/Handlung: Hagen betonte die Bedeutung der Ziele oder Handlungen eines Schauspielers in einer Szene. Durch das Erfassen der Beweggründe der Figur können Schauspieler konkrete Handlungen und ein spezifisches Verhalten ausführen, das einen klaren Zweck verfolgt.
b) Substitution: Hagen glaubte an die Macht der Substitution von persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen, um echte Emotionen hervorzurufen. Durch die Verwendung dieser Technik können die Schauspieler einen Einblick in das Wesen ihrer Verbindung zu einer bestimmten Person, einem Ort oder einem Gegenstand aus der Vergangenheit gewinnen und so die Umstände ihrer Figur für das Publikum verständlicher machen. Eine Substitution, die auf einem tiefen Verständnis der Beziehung zwischen den Figuren, einem Gegenstand oder einem Ort basiert, ist von entscheidender Bedeutung. Eine eingehende Analyse der Umstände und Beziehungen ist notwendig, um ein „allgemeines Gefühl“ zu vermeiden.
c) Durchgehende Handlungsstrang: Der durchgehende Handlungsstrang ist der übergreifende Handlungsstrang, der die Figur durch das gesamte Stück führt. Hagen betonte, wie wichtig es ist, diesen Handlungsstrang zu verfolgen, um Kontinuität und Konsistenz in den Aufführungen sicherzustellen.
d) Die vierte Wand: Die vierte Wand dient der Präsentation eines privaten Raumes, indem sie den visuellen Bereich des Publikums nutzt und nicht ignoriert. Die vierte Wand kann z.B. die sensorische und visuelle Vorstellung einer Aussicht auf das Meer sein oder ein offenes Glasfenster zum Garten hinaus. Es ist wichtig, die Genauigkeit der Vorstellungskraft zu aktivieren und nicht im Allgemeinen und Ungenauen zu bleiben. Dies ermöglicht es den Darstellern, auf der Bühne zu handeln und eine Intimität und Verbundenheit mit den Zuschauern zu fördern.
Wirkung und Vermächtnis:
Viele Schauspielerinnen und Schauspieler verdanken Hagens Lehren ihre Fähigkeit, sich mit ihren Figuren auf einer tiefen Ebene zu verbinden. Ihr Buch „Respect for Acting“ wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Schauspielausbildung weltweit. Hagens Ansatz hat viele bekannte Schauspieler beeinflusst. Zum Beispiel Jack Lemmon, Faye Dunaway, Al Pacino, F. Murray Abraham, Robert De Niro, David Hyde Pierce, Sigourney Weaver, Katie Finneran.