Nonverbale Kommunikation: Schauspieltechniken für Therapeuten:innen

Nutzen für die Praxis

1. Empathische Wahrnehmung: Durch gezielte Übungen wie die Wiederholung (Repetition) lernen Therapeuten:innen, ihre Wahrnehmung für die subtilen nonverbalen Signale ihrer Klienten:in zu schärfen.
2. Verbesserte Beziehungsarbeit: Die Technik hilft dabei, eine authentischere und tiefere Verbindung zum Klienten:innen aufzubauen, indem die eigene Präsenz und das Zuhören in den Vordergrund rücken.
3. Loslassen von Kontrolle: Therapeuten:innen, die dazu neigen, zu viel nachzudenken, lernen, Kontrolle loszulassen und sich auf den gegenwärtigen Moment einzulassen.
4. Spontaneität und Lebendigkeit: Der Einsatz der Meisner-Technik kann dazu führen, dass das Gespräch lebendiger und spontaner wird, da das Vertrauen in die eigene Intution gestärkt wird.

Die Meisner-Technik

Das wichtigste Instrument in der Meisner Technik ist es die Aufmerksamkeit auf den Partner zu lenken. Von den Techniken, die Sanford Meisner entwickelt hat, lernen wir vor allem durch die Repetitionübung spontan und ehrlich von Moment zu Moment auf den Partner zu reagieren. Uns treffen und berühren zu lassen von der gemeinsamen Interaktion, so dass eine glaubhafte Begegnung stattfindet. Indem wir uns trauen unseren Standpunkt auf das Verhalten oder Gesagte des anderen auszudrücken, ermöglichen und fordern wir unseren Partner auf zu einer neuen eigenen authentischen Reaktion. Wir lernen durch die Übungen unseren Impulsen zu vertrauen und uns zu sensibilisieren für authentisches Aufeinander-Reagieren. 

Zitate

Detaillierter Workshop-Ablauf (2-Tägiges Format):

Tag 1: Die Grundlagen – Wahrnehmen und Reagieren

1. Einführung: Was ist die Meisner-Technik und welchen Nutzen hat sie für Therapeuten:innen? Theorie: Die „Repetition“-Übung als Fundament des impulsgesteuerten Handelns. Praxisübung: Einfache Repetition-Übungen in Paaren. Fokus: Reagieren auf das, was ist (Verhalten, Körperposition, Tonfall, Gesichtsausdruck), nicht auf den Inhalt. Fokus auf wertfreie Beschreibung.
2. Das Offensichtliche benennen. Theorie: Der Mut zur Konfrontation mit dem „Elefanten im Raum“. Unterschied zwischen konfrontativ und behutsam-konkret. Praxisübung: Erweiterte Repetition. Einführung von „Point of View“- Sätzen: „Mir scheint, du bist wütend, auch wenn du lächelst.“, „Du bist gelangweilt! „, „Sie sind gereizt!“ oder „Ich habe sie verunsichert!“
3. Integration & Reflexion: Gruppendiskussion und Reflexion der Übungserfahrungen. Möglichkeiten ausloten, das Gelernte in den therapeutischen Alltag zu transferieren.
4. Einführungen in Körperanalysetechniken, Laban/Character Analysis & Movement Psychology

Tag 2: Die Vertiefung – Integration und Anwendung

1. Wiederholung und Vertiefung der Repetition mit komplexeren emotionalen Ausgangssituationen. Praxisübung: „Der emotionale Impuls“ – Wie fühlt es sich an, einer Emotion (Trauer, Wut, Freude) im Gegenüber Raum zu geben?
2. Arbeiten mit Provokation nicht als manipulatives Instrument, sondern um das Offensichtliche anzusprechen oder als Einladung, eine erstarrte Haltung aufzugeben.
3. Vertiefung und Beispiele. Körperanalysetechniken, Laban/Character Analysis & Movement Psychology und der Strasberg-Methode.
4. Abschluss & Transfer in die Praxis. Zusammenfassungung der Kernprinzipien. Erarbeitung eines persönlichen „Transfer-Plans“: Wie integriere ich das Gelernte in meine Sitzungen? Abschlussrunde und Feedback.

Zielgruppe: Therapeut:innen, Psychologische Berater:innen, Coaches und alle in helfenden Berufen, die ihre zwischenmenschliche Sensibilität und Wirkung professionalisieren möchten